Die Reregulierung macht schwedischen Online Casinos das Leben schwer
Seit Anfang des Jahres können Online Casinos aus In- und Ausland ganz offiziell ihre Dienste im schwedischen Markt anbieten, sofern sie über eine Lizenz durch die Glücksspielbehörde Spelinspektionen verfügen. Die Unternehmen Svenska Spel und Betsson haben letzte Woche ihre vorläufigen Zahlen für 2019 veröffentlicht und es wird deutlich, dass Internet Casinos kein leichtes Spiel mehr haben.
Die beiden schwedischen Betreiber von Online Casino Spielen und Sportwetten haben am Freitag, den 19. Juli, ihre vorläufigen Zahlen für das aktuelle Geschäftsjahr veröffentlicht und bestätigt, was viele bereits befürchtet hatten. Die neue Regulierung des Marktes, welche seit 1. Januar 2019 gilt, macht den Unternehmen zunehmend das Leben schwer.
Svenska Spel verkündet massive Profitverluste
Svenska Spel, früher Marktführer in Schweden, verkündete einen Nettoumsatz von 2 Mrd. SEK (ca. 190 Mio. Euro), was einem Rückgang von 2 Prozent entspricht. Deutlicher wird die schwierige Situation, wenn man sich die Verluste beim operativen Gewinn und den Firmenprofiten anschaut. Der Betriebsgewinn, also die Differenz zwischen dem Betriebsertrag und Kosten, lag nur noch bei 417 Mio. SEK. Das entspricht einem Rückgang von 45 Prozent. Der Reingewinn viel sogar um 57 Prozent. Der Grund liegt fast ausnahmslos in den höheren Steuerpflichten durch die Reregulierung des Marktes.
Trotz des Gewinneinbruchs konnte Svenska Spel aber auch positive Nachrichten verkünden. Einnahmen durch das Onlinegeschäft stiegen um 14%, wodurch das Unternehmen mittlerweile 35% aller Einkünfte über digitale Kanäle erwirbt. Die Land-basierte Spielbank Casino Cosmopol und Vegas, welche ebenfalls zu der Svenska Spel Gruppe gehören, stehen für nur noch 21 Prozent der Unternehmenseinnahmen. Das entspricht einem Rückgang von drei Prozent.
Betsson verzeichnet ebenfalls große Einbußen
Auch Betsson, ebenfalls ein Marktführer für Casino Spiele und Sportwetten in Schweden, musste im ersten Halbjahr ebenfalls große Verluste einstecken. Die Unternehmensgruppe verkündete Einnahmen von 122 Millionen Euro (1.28b SEK), ein Rückgang von 5 Prozent sowie Verluste im Bereich Betriebsgewinn (24 Prozent Rückgang) und Firmenprofit (37% Rückgang). Neben der neuen Regulierung in Schweden machte laut Betsson CEO Pontus Lindwall auch die Restrukturierung des niederländischen Marktes sowie die Blockierung von Zahlungsanbietern in Norwegen dem Unternehmen zu schaffen.
Dem Bereich „Online Sportwetten“ bei Betsson AB kann die Schuld jedoch nicht in die Schuhe geschoben werden. Dort stieg der Umsatz um 14 Prozent auf gut 32 Millionen Euro, während die Online Casino – Sparte einen Rückgang von 10 Prozent verzeichnete. Auch der Anteil aktiver Spieler fiel um 5 Prozent auf nunmehr 659 000 000.
Interessant: Die Popularität von Handys sind unter Spielern weiter zu. 77 Prozent des Umsatzes (Sportwetten) respektive 72 Prozent (Casino) wurden über mobile Endgeräte generiert.