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BVB aufgrund seines Werbepartners bwin und dessen Casino-Angebot weiter in Bedrängnis

Borussia Dortmund sieht sich auch weiterhin mit dem Vorwurf konfrontiert, indirekt Werbung für illegale Glücksspielangebote in Deutschland zu machen und dafür Zahlungen im Millionenbereich zu erhalten. Die Bezirksregierung hatte deswegen vor ca. 6 Wochen ein Verfahren gegen den Bundesligisten eingeleitet. 

Borussia Dortmund Stadion

Der Hintergrund: Borussia Dortmund, wie andere Profi-Fußballvereine in Deutschland auch, zählt mit bwin einen Anbieter von Online-Sportwetten zu seinen Sponsoren. Andere Sportwetten-Portale, wie z.B. tipico, bet-at-home.com, Interwetten oder X-Tip, unterstützen ebenfalls Bundesligisten wie etwa den FC Bayern München, Hamburger SV oder auch den diesjährigen Aufsteiger aus der 2. Bundesliga, den 1. FC Köln.

Das Problem: bwin bietet neben Sportwetten unter anderem auch Online-Casino-Spiele auf seiner Webseite an, welche in Deutschland jedoch offiziell illegal sind und deshalb nicht beworben werden dürfen. Die Bezirksregierung in Düsseldorf hatte daraufhin den Internetauftritt des BVBs untersucht und wegen Werbung für bwin anschließend ein Verfahren eingeleitet, wie Ruhr Nachrichten berichtet.

Die ganze Liga wartet nun auf ein entsprechendes Urteil, denn auch Unternehmen wie tipico bietet auf der Webseite Online Casino Spiele an, sodass auch Werbung für diesen Partner illegal sein könnte. Sollte das Urteil gegen den BVB ausfallen, so müsste Dortmund in der kommenden Saison wohl ein Finanzloch von ca. 12 Millionen Euro aus entgehenden Einnahmen stoppen und zudem ein Bußgeld bezahlen.

Online-Glücksspiele in Deutschland verboten?

Seit Jahren beschäftigt das Thema der Legalität von Online-Glücksspiel in Deutschland die Gemüter. Auf der einen Seite stehen die Anbieter mit der Argumentation, deutsches Recht kollidiere mit Europarecht, wonach Online-Glücksspiel aufgrund der freien Marktwirtschaft innerhalb der Union erlaubt sein müsse. Auf der anderen Seite hat jedoch das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig diese Auffassung zurückgewiesen.

Problematisch bleibt, dass Deutschland selbst von Anbietern „illegaler“ Glücksspiele die Abgabe von 19% Mehrwertsteuer auf den Nettogewinn von Online Casinos erhebt. Darf ein Staat einen Geschäftszweig als illegal erklären, sich aber gleichzeitig an den Einnahmen bereichern? Unter diesem Aspekt erscheint die Legalität von Online Casinos in einem anderen Licht!

Vereine und Anbieter warten auf Entscheidung

Nicht nur die Anbieter von Sportwetten und Online Casinos sondern ganz Fußball-Deutschland wartet auf eine Entscheidung in diesem Fall, denn für beide steht viel auf dem Spiel. Interessanterweise sind nicht nur Bundesligisten von dem etwaigen Werbeverbot betroffen sondern gleich der ganze DFB. Der Deutsche Fußball-Bund hatte erst in diesem Jahr einen Vertrag mit bwin unterzeichnet und soll dafür bis 2022 geschätzte 50 Millionen Euro kassieren.