Casinos in Macau sind wieder geöffnet
Die Casinos in Macau sind seit dem Wochenende wieder geöffnet, nachdem der Ausbruch des Coronavirus den Betrieb für über zwei Wochen lahmlegte. Es gelten jedoch weiterhin besondere Schutzmaßnahmen. Ein Überblick.
Nach dem Ausbruch des Coronavirus in China und mehreren Erkrankungen im Umfeld von Macau wurden die dortigen Casinos am 4. Februar geschlossen. Zu groß war die Angst vor weiteren Ansteckungen in der dicht besiedelten Sonderverwaltungszone an der Südküste Chinas.
Seit dem Wochenende haben insgesamt 39 Anbieter – unter anderem das Sands, MGM und Wynn – ihre Casinos wieder geöffnet. Es gelten jedoch weiterhin besondere Schutzvorkehrungen, wie z. B. ein größerer Abstand zwischen Spieltischen und Spielautomaten sowie Maskenpflicht für Mitarbeiter und Kunden.
Reisestopp wirkt sich aufs Geschäft aus
Trotz der Wiedereröffnung mussten sich die Casinos mit einem schwachen Umsatz am Wochenende abfinden. Wie Reporter berichten, war der Cotai-Strip – ähnlich dem Las Vegas Strip – quasi menschenleer und die meisten Spieltische in den Casinos mit gerade mal 30 Prozent ausgelastet.
Ein Grund für die schwindende Besucherzahl ist der Reisestopp zwischen China und Macau. Seit dem Ausbruch des Coronavirus ist die Einreise verboten. Da Glücksspiele in China weitestgehend verboten sind, bilden Chinesen jedoch einen Großteil der Kundschaft in der Sonderverwaltungszone.
Zudem bleibt aufgrund der aktuellen Lage auch der internationale Tourismus aus. Viele Menschen trauen sich aktuell nicht in das am stärksten vom Coronavirus betroffene Land. Für die Casinos bedeutet das Verluste in Millionenhöhe.
Andere Geschäftszweige bleiben geschlossen
Obwohl Casinos langsam wieder ihren Spielbetrieb aufnehmen, müssen andere Geschäfte, wie Bars und Restaurants, geschlossen bleiben. Zu groß ist die Angst vor dem sich schnell ausbreitenden Virus. Die Auswirkungen auf die Wirtschaft Macaus sind dabei enorm. Der Casino-Sektor, welcher fast Zweidrittel zum BIP beiträgt, verzeichnet tägliche Millionenverluste. Das Wynn Resort, etwa, berichtet von über 2 Mio. Euro Verlust pro Tag.
Beobachter erwarten zunächst keine Besserung, denn der Coronavirus ist weiterhin nicht unter Kontrolle. Erst ab dem vierten Geschäftsquartal wird ein normaler Geschäftsbetrieb erwartet. Der negative Trend ist jedoch nicht erst seit diesem Jahr erkennbar. Bereits in den Sommermonaten 2019 vermeldetet die Regierung in Macau einen Umsatzrückgang von über 20 Prozent, nachdem bereits Anfang 2019 ein Verlust von 3,2 Prozent verbucht wurde.