Lottogewinn versteuern
Alles über die Versteuerung von Glücksspielerträgen in Deutschland.
Für die deutschen Fans des Glücksspiels gibt es eine gute Nachricht: Spielgewinne müssen in Deutschland grundsätzlich nicht versteuert werden, das heißt egal ob Millionengewinne oder kleine Summen, das Geld wird vollständig an Sie ausgezahlt und Sie brauchen keine Abgaben an das Finanzamt zahlen. Das liegt nicht daran, dass sie absichtlich steuerbefreit sind, sondern daran, dass Spielgewinne nicht als eine der 7 Einkunftsarten in § 2 Abs. 3 EStG zählen, auf die der Staat eine Einkommensteuer erheben kann, und daher als “nicht versteuerbar” gelten. Das Sie auf die reinen Gewinne keine Steuern zahlen müssen heißt aber leider nicht, dass Sie nicht vielleicht früher oder später doch zahlen müssen. Denn sobald Ihre Gewinne auf irgendeine Art und Weise Erträge abwerfen, wie wenn Sie diese zum Beispiele anlegen, können dafür wiederum Steuern anfallen. Daher ist es durchaus empfehlenswert einen Steuerberater zu konsultieren bevor Sie große Glücksspielgewinne investieren oder anlegen. Was sonst noch beim Glücksspiel mit Lotto, Online Casinos, Wetten und so weiter zu beachten ist, können Sie hier erfahren.
Der Lottogewinn – was müssen Sie bezüglich Steuern beachten
Beim Lotto handelt es sich um ein Glücksspiel, das in verschiedenen Varianten gespielt werden kann. Das beliebteste und bekannteste Lottospiel Deutschlands ist jedoch das Spiel 6 aus 49. Spieler müssen dazu einen Lottoschein erwerben und dann 6 der 49 Zahlenkästchen auswählen. Ein Lottoschein hat 12 Bereiche mit Zahlenkästchen von 1 bis 49. Je mehr Bereiche Sie ausfüllen, desto höher liegen auch Ihre Chancen, dass einer dieser Bereiche die 6 Gewinnzahlen beinhaltet. Für jeden Bereich, den Sie ausfüllen, müssen Sie aber auch bezahlen, daher wird das Spiel teurer, wenn Sie auf mehreren Bereichen tippen. Auf dem Lottoschein muss weiterhin angegeben werden, wie viele Wochen lang und an welchen Tagen genau Sie an dem Gewinnspiel teilnehmen möchten, um die Gültigkeit festzulegen. Die Gewinnzahlen werden 2-mal wöchentlich ausgelost, um die Gewinner festzulegen, die Höhe des jeweiligen Gewinns hängt dabei aber immer von mehreren Faktoren ab. Diese sind unter anderem die Anzahl an Mitspielern wie auch Gewinnern und die Summer, die insgesamt eingezahlt worden ist. So können Sie trotz richtiger Zahlen Glück oder Pech haben, ein Millionengewinn ist nie gleich garantiert.
Lotto ist in Deutschland staatlich geführt und dadurch vollkommen legal.
Ihr Lottogewinn und mögliche Steuern (nach einem Jahr)
Die gute Nachricht ist, dass Lottogewinne an sich nicht besteuert werden. Die schlecht ist jedoch, dass Erträge, die in den darauffolgenden Jahren aus den Gewinnen erwirtschaftet oder durch Anlagen gewonnen werden, sehr wohl einer Einkommensteuer unterliegen. Daher sollten Sie sich Gedanken machen, wie Sie klug mit Ihren Gewinnen umgehen. Weiter unten können Sie mehr dazu lesen.
Sollten Sie an Mehrländer-Lotterien, wie dem Eurojackpot teilnehmen und gewinnen, ist auch dieses Preisgeld steuerfrei, solang Ihre Teilnahme von Deutschland aus erfolgt. Worauf Sie allerdings achten sollten ist, dass der Veranstalter, bei dem Sie Lotto spielen, in einem EU-Mitgliedstaat Steuern zahlt, da bei Lotto-Veranstaltern, die nicht in der EU steuerpflichtig sind, doch Steuern für Sie anfallen könnten.
Tipp: Besonders sorgenfrei können Sie bei Lotterien wie Lottohelden oder lottobay.de spielen, denn diese sind in Deutschland staatlich lizenziert. Legal aber mit Vorsicht zu genießen sind hingegen zum Beispiel Tipp24 und Lottoland, denn diese verfügen “nur” über EU-Lizenzen. Das bedeutet, dass Sie im Zweifelsfall nicht die gleichen Recht haben, wie bei den Lotterien mit deutscher Lizenz.
Casino-Gewinne und Steuern
Heutzutage sind Gewinne, die Sie aus Glücksspielen erzielen, in Deutschland und der Europäischen Union generell steuerfrei, das heißt auch Spielhallen und reelle Casinos sind hier mit inbegriffen. Bis auf streng regulierte Spielautomaten, die man heute noch in Spielotheken und Gaststätten vorfinden kann, den Wettbüros und Lotto-Annahmestellen, sind Spielhallen allerdings aus der deutschen Glücksspiellandschaft beinah vollständig verschwunden – nicht zuletzt wegen der strengen, deutschen Gesetzeslage. Online Casinos sind dagegen in Deutschland offiziell eigentlich verboten. Nichtsdestotrotz boomt der Online Glücksspielmarkt im deutschen Netz, dank dem EU-Recht, das die deutsche Gesetzgebung übertrumpft und Online Casinos mit EU-Lizenz legalisiert. So stehe sich deutsches Recht und EU-Recht gegenüber und kreieren für die deutschen Spieler eine Grauzone, in welcher sie spielen und Gewinne einkassieren dürfen, rechtlich aber nicht zwingend geschützt sind.
Daher dürfen Sie sich auch über Gewinne aus Online Casinos mit gültiger EU-Lizenz freuen, denn auch sie sind grundsätzlich steuerfrei. Das bedeutet, solange Sie in Online Casinos mit gültiger EU-Glücksspiellizenz agieren, müssen Sie sich bezüglich Steuern auf Ihre Gewinne keine Gedanken machen. Sollten Sie jedoch Gewinne bei Online Anbietern mit Lizenz aus beispielsweise der Karibik erzielen oder aber auf einem Trip nach Glücksspiel-Hotspots wie Las Vegas im Casino mehr als €10.000,- erspielen, müssen Sie diese Preisgelder zunächst deklarieren, damit auch die steuerfrei sind. Dabei kann es außerdem passieren, dass Ihnen Ihre Gewinne entzogen werden, denn für Spieler aus Deutschland ist es grundsätzlich nur “legal” in Online Casinos mit EU-Lizenz zu spielen. Generell empfehlen wir, dass Sie sich gut darüber informieren, ob ein Anbieter seriös ist, bevor Sie sich in einem Online Casino registrieren. Dazu gehören also die gültige Glücksspiellizenz einer anerkannten EU-Behörde, aber zum Beispiel auch faire Spielbedingungen und garantierter Datenschutz. Unsere Online Casino Reviews können Ihnen bei Ihrer Entscheidung die nötige Hilfestellung geben.
Skill-based Games und Steuern – Wie sieht die Lage für Berufsspieler aus
Spieler, die aus Ihrer Spielerei quasi ein Einkommen beziehen und als Berufsspieler gelten, können jedoch steuerpflichtig werden. Nehmen Sie beispielsweise regelmäßig an Pokerturnieren, Echtgeldspielen und anderen Spielveranstaltungen teil, können Sie vor Gericht landen, wenn Sie keine Einkommensteuer auf sowohl Ihre Gewinne als auch Ihre Umsätze zahlen. Sie werden dadurch sozusagen zu einem steuerrechtlichen Spezialfall, da Sie nicht nur als Arbeitnehmer sondern auch als Unternehmen bzw. Arbeitgeber zählen und deshalb nicht nur einkommensteuerlich sondern auch umsatzsteuerlich zur Kasse gebeten werden können.
Fun Fact: Bei Poker hat sich der deutsche Staat seit jeher damit schwer getan zu entscheiden, ob es sich dabei um ein Glücks- oder Geschicklichkeitsspiel handelt. Es muss ein Beschluss getroffen werden, ob der Spieler das Pokern als Hobby oder als gewerbliche Tätigkeit betreibt. Die Gewinne, die von professionellen Pokerspielern erzielt werden, müssen also versteuert werden. Die Grenze zwischen Amateur- und Profi-Pokerspieler ist jedoch recht schwer zu ziehen, weshalb das Finanzamt die Umsätze von Pokerspielern häufig genau im Auge behält.
Und wie steht es um Wettgewinne?
Für Wettgewinne gelten ähnliche Regeln, wie für Lottogewinne. So sind die Gewinne an sich ebenfalls steuerfrei, die Erträge, die Sie einnehmen, wenn Sie die Gewinne anlegen, oder die anders erwirtschaftet werden, sind es jedoch nicht.
Auch gilt bei den Wetten, ebenso wie beim Lotto, dass der Veranstalter in der EU steuerpflichtig sein muss, damit die Steuern für Sie entfallen. Zusätzlich kann es passieren, dass der Wettanbieter die 5% Steuern, die durch den Glücksspielstaatsvertrag auf Sport- und Rennwetten anfallen, nicht auf Ihre Einsätze berechnet, sondern aus Ihren Gewinnen einbehält. Manche Wettanbieter übernehmen diese 5% für Ihre Spieler, sodass Sie weder auf die Einsätze noch auf die Gewinne berechnet werden und machen sich damit äußerst beliebt. Zu diesen zählen unter anderem die Wettanbieter Tipico, Betfair, LVBet oder SpeedyBet.
Die steuerlichen Abgaben auf Ihre Einsätze beim Glücksspiel
Es sollte allerdings gesagt sein, dass, obwohl Sie keine Steuern auf die Gewinne zahlen müssen, Sie für das Glücksspiel selbst wohl Abgaben zahlen. Diese werden auf Ihre Einsätze berechnet und gehen direkt an den Staat, welcher darin eine lukrative Einnahmequelle gefunden hat. So werden pro Einsatz unter anderem folgende Abgaben gezahlt:
- Lotto: Abgabe von 20% des Einsatzes
- Sport- und Rennwetten: Abgabe von 5% des Einsatzes
- Spielautomaten: Umsatz- und Vergnügungssteuer, landesabhängig
Dem Staat gehen dabei allerdings auch Gelder verloren. Wie bereits erwähnt, befindet sich das Online Glücksspiel sich in Deutschland nach wie vor in einer Grauzone, denn es ist dort generell verboten, was durch EU-rechtliche Bestimmungen aber aufgehoben wird. So agieren Online Casinos mit EU-Lizenzen sozusagen dennoch legal im deutschen Netz, den Spielern fehlen im Zweifelsfall aber jegliche Rechte. Dafür fließen die Abgaben, die in Online Casinos auf Einsätze berechnet werden, an aber auch an die Länder, aus denen die jeweiligen Glücksspiellizenzen stammen, sodass der deutsche Staat dadurch nicht profitiert.
Wie Sie Ihre Gewinne klug und steueroptimiert anlegen bzw. investieren können
Um das meiste aus Ihren Glücksspiel-Gewinnen machen zu können und nur so wenig an den Staat zu verlieren wie möglich, gibt es einige Maßnahmen, die wir Ihnen ans Herz legen möchten. So ist beispielsweise ein Tagesgeldkonto ein guter Ort, um Gewinne zunächst einmal anzulegen. Von dort aus müssen Sie nämlich keine Steuern zahlen. Erst, wenn Sie das Geld als Aktie oder auf einem Sparkonto anlegen und es sozusagen beginnt für Sie zu “arbeiten”, das heißt durch Zinsen Geld für Sie zu erwirtschaften, müssen Sie es auch versteuern.
Sie können auch Schenkungen in Form eines Gewinnanteils oder beispielsweise einer Immobilie, die mit dem Gewinn erworben wurden und die an Verwandte, Freunde und wohltätige Organisationen vergeben wird, bis zum maximalen Betrag der jährlichen Ausschlussgrenze tätigen. Auf diesem Weg können Sie die Schenkungssteuer und andere Abgaben vermeiden.
Wenn Sie einen Gewinn als Teil einer Tipp-Gemeinschaft erzielen, ist dieser ebenfalls steuerfrei. Sie unterliegen dabei lediglich einer Nachweispflicht, was bedeutet, dass Sie sich am besten im Vorhinein schon absichern. Dazu reicht ein provisorischer Vertrag beispielsweise auf Papier aber bereits aus.