Online Casinos in Schweden kritisieren neuen Richtlinien
Die schwedische Regierung plant, die ab dem 2. Juli geltenden Einsatzlimits und Bonusbeschränkungen für Anbieter von Online-Sportwetten wieder aufzugeben. Betreiber von Online Casinos wittern Wettbewerbsverzerrung und laufen Sturm.
In Schweden kehrt im Zuge der verschärften Regeln im Online-Glücksspiel keine Ruhe ein. Nachdem der schwedische Sozialversicherungsminister, Ardalan Shekarabi, neue Einsatzlimits und Bonusbeschränkungen für Online Casinos und Sportwettenanbieter ab dem 2. Juli angekündigt hatte, macht die schwedische Regierung nun eine Rolle rückwärts. Demnach sollen die neuen Regeln nur noch für Online Casinos gelten. Der schwedische Glücksspiel-Verband BOS kritisiert dieses Vorgehen stark, denn jüngste Zahlen zeigen keinen Anstieg der Aktivität in Online Casinos seit Beginn der COVID-19-Pandemie.
Laut den neuen Regeln dürfen Spieler in Internet Casinos ab Juli nur noch maximal 5000 SEK (entspricht ca. 460 Euro) einzahlen und Boni in Höhe von 100 SEK (entspricht ca. 9,50 Euro) annehmen. Zunächst galten diese Beschränkungen in der gesamten Branche, aber nun sollen Sport- und Pferdewetten davon befreit werden.
Will die Regierung das Staatsmonopol schützen?
Branchenkenner sind sich einig und reagieren heftig auf den plötzlichen Sinneswandel von Shekarabi und Co. Demnach basiert die Entscheidung nicht auf Fakten, sondern einzig und allein auf der Tatsache, dass die schwedische Regierung den Pferdewetten-Markt mit ATG kontrolliert. Spielerschutz als Anlass der verschärften Regeln werde nur vorgeschoben, um Online Casinos das Leben schwer zu machen. Schon jetzt drohen eine Vielzahl der aktuellen Casino-Anbieter mit einem Ausstieg aus dem schwedischen Markt, sofern die Gesetze rund um das Online-Glücksspiel in naher Zukunft nicht neu angepasst werden.